Hörspurgeschichten in der Grundschule
Hörspurgeschichten eignen sich in der Grundschule wunderbar, um das genaue Hinhören und das Hörverständnis zu trainieren. Zudem wird die Antizipationsfähigkeit und Empathie gefördert. Dadurch leisten Hörspurgeschichten einen Beitrag zur Leseförderung. Sie sind deshalb auch eine gute Alternative oder Ergänzung zum Vorlesen.
Doch wie funktionieren Hörspurgeschichten überhaupt?
Hörspurgeschichten bestehen grundsätzlich aus zwei Teilen: der Spurenkarte und den Hörspuren. Bei meinen Hörspurgeschichten ist außerdem noch ein Arbeitsblatt dabei, auf dem die Lösung eingetragen wird und das Zusatzaufgaben enthält.
Die Kinder betrachten zum Einstieg die Spurenkarte und hören sich die Einleitung der Hörspurgeschichte an. In dieser wird eine Fragestellung offenbart, die es zu lösen gilt. Anschließend hören die Kinder nach und nach die einzelnen Hörspuren an, in denen Hinweise versteckt sind. Diese verraten den Kindern, an welcher Stelle sie als Nächstes weiterhören müssen. Auf der Spurenkarte können sie dann die passende Nummer heraussuchen und dadurch herausfinden, welche Hörspur sie danach anhören.
Bei jeder Spur erhalten sie einen Lösungsbuchstaben. Am Ende entsteht so ein Lösungssatz, der die Fragestellung aus der Einleitung auflöst. Zum Abschluss ist noch ein Hörabschnitt enthalten, der die Geschichte abrundet. Für schnelle Hörer*innen steht außerdem noch ein Zusatzauftrag zur Differenzierung bereit. Insgesamt gesehen kann man also sagen, dass Hörspurgeschichten vom Prinzip her genau wie Lesespurgeschichten funktionieren. Der einzige Unterschied ist, dass die Spuren nicht lesend, sondern eben hörend verfolgt werden.
Meine Hörspurgeschichten können übrigens sowohl offline per MP3-Player als auch online direkt über Eduki Interactive angehört werden. Praktisch ist natürlich die Online-Variante, da bei dieser keinerlei Dateien kopiert bzw. gespeichert werden müssen. Sind die technischen Voraussetzungen dafür nicht vorhanden, können die Hörspurgeschichten aber eben auch offline bearbeitet werden.
Wie können Hörspurgeschichten in der Grundschule eingesetzt werden?
Die technischen Voraussetzungen und den Ablauf von Hörspurgeschichten habe ich in den Handreichungen meiner Hörspurgeschichten nochmal genauer beschrieben. Doch wie lassen sich die Hörspurgeschichten in der Grundschule ganz konkret einsetzen und welche Lernziele können damit verfolgt werden?
Je nach Ausstattung können die Kinder die Geschichte allein, in Partnerarbeit oder in Gruppen anhören. Im Prinzip spricht aber auch nichts dagegen, die Geschichte gemeinsam mit der ganzen Klasse anzuhören. Um die Hinweise in den einzelnen Hörabschnitten zu entdecken, müssen die Kinder genau zuhören. Das fördert nicht nur das Hörverstehen, sondern auch die Konzentration. Je nach Sozialform werden vielleicht auch noch soziale Fähigkeiten, wie Teamfähigkeit, trainiert.
An vielen Stellen der Geschichten müssen sich die Kinder in Figuren hineinversetzen, wodurch auch Empathie gefördert wird. Zudem wird von Spur zu Spur auch die Vorstellungskraft der Kinder angesprochen, indem sie sich überlegen, wie die Geschichte weitergeht und wie Figuren auf bestimmte Ereignisse reagieren könnten. Dadurch wird also die Antizipationsfähigkeit geschult, die für flüssiges Lesen dringend notwendig ist. Und nicht zuletzt wird durch Hörgeschichten der Wortschatz der Kinder gefestigt und erweitert. Somit leisten Hörspurgeschichten einen indirekten Beiträg zur Leseförderung.
Außerdem ist es auch möglich, die Hörspurgeschichten als Differenzierung in Unterrichtsstunden mit Lesespurgeschichten anzubieten. Meine Hörspurgeschichten gibt es nämlich (fast) alle auch als Lesespurgeschichten. Diese sind meist dreifach, manchmal sogar vierfach differenziert. Hast du allerdings Kinder in der Klasse, die sich auch mit der einfachsten Version noch sehr schwer tun, kannst du ihnen als Alternative zum Lesen die Hörspurgeschichte anbieten. Das Positive daran ist, dass auf diesem Weg niemand von der Spurensuche ausgeschlossen wird. Je nach Lernstand kann es auch eine gute Idee sein, den Kindern, die die Hörspurgeschichte nutzen, trotzdem auch den dazugehörigen Lesetext zur Verfügung zu stellen. Dann können sie während des Hörens den Text synchron leise oder laut mitlesen. In diesem Fall können Hörspurgeschichten also sogar einen direkten Beitrag zur Leseförderung leisten. Gleiches gilt übrigens auch für die Lesemotivation, die ähnlich wie beim Vorlesen natürlich auch beim Anhören der Geschichten entstehen kann.
Ausblick
Insgesamt gesehen bieten Hörspurgeschichten also viele Möglichkeiten und Lernchancen. Weiterführend kann es übrigens auch eine schöne Idee sein, mit den Kindern selbst Hörspurgeschichten zu vertonen. Dazu kann einfach eine bereits bestehende Lesespurgeschichte genutzt werden. Noch umfangreicher, aber auch lehrreicher, wird ein solches Projekt natürlich, wenn die Kinder zunächst eigene Lesespurgeschichten schreiben, die sie dann vertonen. Neben einigen meiner Hörspurgeschichten verlinke ich dir hier auch Unterrichtsmaterial zum Schreiben eigener Lesespurgeschichten. Klicke einfach die Bilder an, um zum Material zu kommen.