
Mein Erfahrungsbericht über das Veröffentlichen von Unterrichtsmaterial bei Eduki
„Na, das wird sich ja ganz bestimmt lohnen!“, bekam ich mit ironischem Unterton zu hören, als ich 2020 als (noch) verbeamtete Grundschullehrerin eine Nebentätigkeit anmelden wollte, um meine Unterrichtsmaterialien bei Eduki zu veröffentlichen. Seitdem sind gut 4 Jahre vergangen und ich möchte heute darüber berichten, ob es sich denn nun tatsächlich gelohnt hat.
Mein Start bei Eduki
Als ich mit der Veröffentlichung meines Materials anfing, hatte ich tatsächlich noch keine Ahnung von Titelbildern, Handreichungen, Social Media oder Sonstigem. Ich habe einfach munter losgelegt, Material hochzuladen und es auf meiner Facebook-Seite vorzustellen.
Zum damaligen Zeitpunkt ging ich nicht davon aus, dass ich viel Geld damit verdienen könnte. Das hatte ich auch gar nicht vor. 2019 hatte ich selbst relativ viel Geld auf Eduki ausgegeben. Und eigentlich war meine Intention, durch das Anbieten meiner Materialien meine eigenen Ausgaben bei Eduki zu minimieren. Ich wollte die Plattform also sozusagen ursprünglich als eine Art Tauschbörse nutzen. Doch tatsächlich sollte es ganz anders kommen.
Die Entwicklung
Im Januar 2020 hatte ich begonnen und im März kam es pandemiebedingt zu Distanzunterricht. Schon einige Wochen später hatte ich mit meinen Einnahmen auf Eduki ein ordentliches Nebeneinkommen aufgebaut. Das war natürlich sehr motivierend. Deshalb begann ich meine Festplatte zu durchstöbern, bereits vorhandenes Material aufzuarbeiten und für die kommerzielle Nutzung weiterzuentwickeln. Bei einigen Materialien musste ich die Bilder durch kommerziell Nutzbare ersetzen, bei anderen musste ich nur noch eine Handreichung und ein Deckblatt gestalten. Und so wuchsen nicht nur mein Materialangebot und meine Einnahmen, sondern nach und nach auch meine Fähigkeiten.
Bereits 2021 verdiente ich mit dem Verkauf meiner Materialien fast genauso viel wie mit der Teilzeitstelle in der Schule, mit steigender Tendenz. 2022 weitete ich meine Tätigkeit auf das Schreiben von Büchern aus und eröffnete außerdem ein Gewerbe für Kooperationen mit anderen Unternehmen im Bildungsbereich. Letztendlich lief das Ganze so dermaßen gut, dass ich zum Jahresende 2022 meinen Beamtenstatus aufgab. Seitdem konzentriere ich mich vollständig auf meine Autorentätigkeit und bin absolut glücklich damit.
Mein Erfolgsrezept
Sicherlich ist es nun für viele eine spannende Frage, wie man mit der Veröffentlichung von Unterrichtsmaterial so schnell erfolgreich werden kann. Und wie so oft im Leben gilt das Sprichwort: „Viele Wege führen nach Rom“. Letztendlich muss jede*r seinen eigenen Weg finden. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten, was nicht bedeutet, dass es nicht auch noch anders möglich ist.
Drei Tipps für neue Autor*innen möchte ich dennoch geben:
1. Das Material sollte inhaltlich, fachlich und sprachlich korrekt sein. Sollte sich mal ein kleiner Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben, sollte dieser möglichst zeitnah ausgebessert werden. Ich glaube fest daran, dass sich Qualität auszahlt. Auch wenn bunte Bilder vielleicht zunächst viel Aufmerksamkeit erregen, so ist der Inhalt doch das, was langfristig überzeugt.
2. Die Beschreibung und Vorstellung eines Materials sollten das halten, was sie versprechen. Zum Beispiel ist es ein großer Unterschied, ob ein Material 5 Arbeitsblätter oder ein 5-fach differenziertes Arbeitsblatt enthält. Genaue Formulierungen sind deshalb sehr wichtig, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.
3. Ich finde es außerdem sehr wichtig, einen eigenen Stil zu finden und eigene Ideen einzubringen. Es gibt schon sehr viele tolle Autor*innen, die sich schon einen Namen gemacht haben. Da liegt natürlich die Idee nahe, sich an diesen zu orientieren. Letztendlich ist das aber ein Trugschluss. Eigene kreative Ideen und ein Wiedererkennungswert schaffen und erhalten Sichtbarkeit.
Zusammenarbeit mit anderen Autor*innen
Besonders viel Spaß macht mir die Zusammenarbeit mit anderen Autor*innen. Von gemeinsamem Austausch mit Gleichgesinnten kann man immer profitieren. Zudem kann man in den sozialen Netzwerken gemeinsam mehr Reichweite erzielen. Um gemeinsame Aktionen zu planen und sich gegenseitig zu unterstützen, ist es definitiv sinnvoll, sich in Gruppen zu organisieren. Auf diesem Weg habe ich außerdem schon einige sehr nette Bekanntschaften gemacht.
Mir macht es aber darüber hinaus auch sehr viel Spaß, mit anderen an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Deshalb habe ich im letzten Jahr auch begonnen, mit einem anderen Autor zusammen ein eigenes Konzept für den Schriftspracherwerb zu entwerfen. Inzwischen haben wir schon über 50 Unterrichtsmaterialien zusammen erstellt und veröffentlicht. Durch den gemeinsamen Austausch lassen sich Ideen super optimieren. Außerdem kann man sich gegenseitig motivieren und so das Beste herausholen. Und nicht zuletzt kann man in den sozialen Netzwerken gemeinsam auch mehr Reichweite erzielen.
Gleiches gilt auch für meine Zusammenarbeit mit einer Sprachtutorin, die mein Unterrichtsmaterial auf Französisch übersetzt. Gemeinsam planen wir, welche Materialien sich auch für den französischsprachigen Raum eignen könnten. Anschließend übersetzt sie mein Material und ich lade es auf der französischen Eduki-Seite hoch. Die Zusammenarbeit macht mir viel Spaß und baut außerdem mein Angebot weiter aus. Dies würde ich alleine niemals schaffen, da meine Sprachkenntnisse dafür nicht ausreichen.
Ausblick
Auch für das neue Jahr habe ich noch viele Ideen für Unterrichtsmaterialien und Bücher, die ich angehen möchte. Unter anderem wird es viele neue Materialien für den Anybook Reader geben, da ich hierzu erst ganz frisch meinen Kooperationsvertrag verlängert und ausgeweitet habe. Außerdem habe ich angefangen, einen Podcast aufzunehmen und eBooks über meine Autorenerfahrungen zu schreiben.
Die Ausgangsfrage lässt sich somit ganz einfach beantworten: JA! Es hat sich mehr als gelohnt, und zwar nicht nur in Bezug auf die Veröffentlichung von Unterrichtsmaterial. Durch das Veröffentlichen bei Eduki habe ich so viele Kontakte knüpfen und Fähigkeiten weiterentwickeln können, dass ich nun auch in anderen Bereichen Fuß fassen konnte. Meine Entscheidung, es einfach mal auszuprobieren, war definitiv doppelt und dreifach richtig.
Meine Unterrichtsmaterialien für die Grundschule findest du:
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